Dispositionskredit

Auf unserem Konto geschehen viele Abbuchungen und Geldeingänge, leider nicht alle an ein und demselben Tag. Daher kann es passieren, dass man kurzfristig in den roten Zahlen steht und noch ein paar Tage auf die nächste Gehaltszahlung warten muss. Doch leider dulden die Banken und Sparkassen einen negativen Betrag auf dem Konto nicht. Das hat zur Folge das eine oder mehrere Lastschriften nicht bezahlt werden können, obwohl das Einkommen ausreicht und man sich mit seinen Ausgaben vielleicht nur verrechnet hat.

Damit man wegen einer Überschreitung nicht gleich mit Mahnungen rechnen muss, räumen viele Banken nach Absprache einen Dispositionskredit ein, d.h. es wird einem kurzfristig Geld zur Deckung der Schulden zu Verfügung gestellt. Dafür werden sehr hohe Zinsen im zweistelligen Bereich erhoben, welche quartalsweise oder jährlich auf dem Konto abgezogen werden. Spätestens jetzt sollte das Konto wieder im grünen Bereich sein.

Der Dispositionskredit hat also den großen Vorteil, bis zu einem festgesetzten Limit, immer zahlungsfähig zu sein. Es treten immer wieder unverhofft Fälle auf, z.B. eine teure Kfz-Rechnung, die den Kontostand in den Keller sinken lassen. Dann wird noch die Miete zum 1. Des Monats fällig und schon steht man in den roten Zahlen, weil das Gehalt erst einen Tag später gekommen ist als sonst.

Einmal beantragt greift der Dispositionskredit also sofort und ohne weitere Absprache. Wer Schulden zu begleichen hat muss dies so schnell wie möglich tun. Würde man jetzt erst einen Sofortkredit beantragen, vergehen Tage oder Wochen bis das Geld dem Konto gutgeschrieben wurde. Bis dahin wird man mit Mahnungen überschüttet und hat viel Aufwand und Stress, welchen man mit einem Dispositionskredit vermeiden kann.

Damit der Dispositionskredit überhaupt eingeräumt werden kann, muss der Bank versichert werden, dass regelmäßige Zahlungseingänge vorhanden sind. Beantragt man ihn, sollte man gleich eine Kopie seines Arbeitsvertrages dabei haben und vorlegen können. Als weitere Sicherheit könnten Spareinlagen genutzt werden, wobei diese nicht von einer Bank akzeptiert werden müssen. Auf der Grundlage des Einkommens setzt die Bank das mögliche Limit fest. Überschreitet man diese Grenze durchgehend, über etwa zwei bis drei Monate hinweg, dann kommt es zur Einfrierung des Dispositionskredits bis der Kunde die Schulden beglichen hat.

Für die Nutzung des Dispositionskredits werden Zinsen erhoben und bei Überziehung des Limits noch einmal Überziehungszinsen. Das ganze kann sich schnell zu einer Schuldenfalle entwickeln, weshalb man den Dispositionskredit nur bei einem ausreichenden Einkommen in Anspruch nehmen sollte.

Die gesetzliche Kündigungsfrist beträgt 30 Tage, wenn man den Dispositionskredit nicht mehr nutzen möchte!